Album-Tipp | 23.11.2023 - OMD: Bauhaus Staircase
In den 1980ern schufen Orchestral Manouevres In The Dark mit Songs wie "Enola Gay", "Sailing on the seven seas" und "Maid of Orleans" ihren ganz eigenen melodiösen New-Wave-Synthie-Pop. Jetzt legen sie mit "Bauhaus Staircase" ihr 14. Album vor und balancieren gekonnt zwischen altbewährtem OMD-Sound und zeitgemäßen Klängen.
OMD haben sich viele Gedanken über die Menschheitsgeschichte und unseren Planeten gemacht. Dabei knüpfen einige ihrer neuen Songs ("Evolution Of Species","Aphrodite's Favourite Child“, "Anthropocene") an die 80er an, als die Band die damals herrschende Angst vor nuklearer Aufrüstung vertonte.
Das einstige Quartett ist inzwischen zum Duo geschrumpft. Frontmann Andy McCluskey und Keyboarder Paul Humphreys, beide in ihren 60ern, blicken abgeklärt auf die Welt. Eine Welt, in der Synthpop kaum noch einen nennenswerten Anteil an physischen Tonträger-Umsätzen hat. "Sind wir realistisch“, so McCluskey, „mehr als 30.000 Exemplare werden wir von "Bauhaus Staircase" nicht verkaufen".
Dabei liegt es nicht an fehlender Inspiration: Die Bandbreite der neuen Songs reicht von groovend („Slow train“) bis melancholisch-melodiös („Look at you now“, „Veruschka“) und trägt trotz moderner Produktionstechnik die bewährte OMD-Handschrift. „Selbst wenn sich unser Sound verändert, kann man uns noch immer erkennen“ meint Paul Humphreys. „Wir haben diesen Sound und wären dumm, wenn wir ihn aufgeben würden.“
Großen Anteil daran hat die nach wie vor markante Stimme Andy McCluskeys. Auch ihr ist es zu verdanken, dass OMD wie sie selbst klingen, ohne sich lediglich zu wiederholen.
Fazit: Mit „Bauhaus Staircase“ hält man ein überraschend breit gefächertes Synthpop-Album in den Händen. Es setzt sich nicht nur auf lyrische Weise mit den Themen der Gegenwart auseinander, sondern lenkt unseren Blick auch immer wieder auf eine mögliche Zukunft.